December 2, 2011
AUSGANGSLAGE Nach einem Schlaganfall ist es für die Betroffenen extrem schwierig, sich wieder im Alltag zurecht zu finden. Die Koordination von gewissen Körperteilen - meist Hände, Arme und Beine - klappt nicht mehr. Um dies wieder zu erlangen müssen Betroffene über Monate oder sogar Jahre in die Therapie, wo sie Schritt für Schritt die motorischen Fähigkeiten von Grund auf neu lernen. Doch die Übungen in der Therapie sind nicht genug: Der Patient wird dazu ermuntert, möglichst auch zu Hause und im Alltag die betroffenen Körperregionen zu trainieren. Das Problem ist jedoch, dass die Übungen häufig nicht oder nur ungenügend ausgeführt werden, weil sie schnell langweilig werden, keinen Spass machen und dem Patienten kein Gefühl der Befriedung geben und keine Genesungsfortschritte sichtbar machen. Es gibt zwar Therapie-Roboter, mit denen Computerspiele u.A. gespielt werden können, aber die sind meist stationär in einer Praxis. Ausserdem sind diese Geräte riesig, extrem teuer und können nicht spontan eingesetzt werden. Unser Ziel ist es deshalb, ein tragbares Gerät zu entwickeln, welches den Patienten zur Rehabilitation motiviert und ihm Feedback über sein Befinden gibt. Es soll möglichst nicht "angsteinflössend" und intrusiv sein und soll spontanes Training in jeder Alltagssituation ermöglichen. - - KONZEPT Wir überlegten uns, welche einfachen, tragbaren Trainingsmittel es bereits schon gibt. Dabei stiessen wir auf ein einfaches Hilfsmittel, welches häufig in der Physiotherapie eingestetzt wird: den Ball. Bälle haben ausserdem einen spielerischen Reiz und sind extrem vielseitig. Zwei spezifische Arten von Bällen gefielen uns besonders gut: Der Gyrotwist und der Stressball. Beide liegen sehr angenehm in der Hand; das Gefühl allein reicht, dass man sie gerne hält. Sie animieren einen dazu, mit ihnen zu spielen und trainieren dabei die Muskeln in den Fingern bzw. im Unterarm. Ausserdem sind sie unkompliziert, können überall hin mitgenommen werden und sind leicht. In diesem Projekt wollen wir eine Art Ball entwickeln, welcher ähnliche Eigenschaften hat, aber einen Zusatznutzen für Schlaganfallpatienten bietet. - - ECKPUNKTE - Das Halten und Bewegen des Balls soll Freude machen und Motivation genug sein. Es soll keine "Belohnung" notwendig sein. - Der Ball ist Input und Output in Einem. Er dient nicht als Steuerung für ein anderes Gerät. - Er ist selbsterklärend und wird spielerisch erkundet und verstanden. - Das Training ist spontan und in jeder Alltagssituation möglich - Die Empfindlichkeit auf Bewegung ist auf den Patienten anpassbar - Zwischen Ball und Patient soll eine Art Dialog entstehen. Das heisst z.B.: Der Ball gibt etwas vor und der Patient reagiert mit seiner Bewegung darauf. Oder der Patient macht etwas vor und der Ball reagiert darauf (mit Vibration, Sound,…) - Der Ball hat ein Eigenleben, was ihm Charakter verleiht - Zweck: Bewegungs- & Koordinationstraining der Arme, Hände und Finger. Öffnen und Schliessen (Druck) der Hände. - - TECHNISCHER UMFANG Der Ball ist Input- und Output-Device. Grösse und Gewicht sind so, dass er bequem in der Hand gehalten werden kann. Die Aussenhülle ist aus einem weichen, angenehmen Material gefertigt. Input: - Fingerdruck - Rotation - Richtung - Geschwindigkeit Output: - Vibration - Akkustisches Feedback - Visuelles Feedback ( Licht / Farbe ) - Veränderung der Grösse (Aufblasen)? - Gesture Follower (MaxMSP)