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Eddi, Yves, Rafi

//////////////////// INTO THE WILD //////////////////// Ersten Eindrücke der Kirche in Fällanden:

Die erste Kirche, die wir besuchten, war ein kleines katholisches Gotteshaus in Fällanden ZH. Für eine katholische Kirche präsentierte sich diese sehr moder und offen. Nicht zuletzt wegen Meinrat, der als Seelsorger dort arbeitet. Meinrat ist ein sehr offener und toleranter Mensch, der eine angenehme Grundruhe ausstrahlt und so überhaupt nicht in das altgebackene Image des Vatikans passt. Neben der regulären Räumlichkeiten wie dem Messesaal und deiner kleinen integrierten Kapelle, war zudem ein Zen-Meditationsraum und ein kreuzgangähnlicher Aussenbereich in den Komplex.  integriert //////////////////// Recherche und Vergleich der Kirchen in Baden 1. Stopp: Röm. Katholische Kirche "Mariä Himmelfahrt"

Unsere Gruppe besuchte in zwei Tagen 2 verschieden Kirchen und eine kleine Kapelle. Unser erster Stopp war bei der Katholischen Kirche "Mariä Himmelfahrt" in Baden. Diese gotische Kirche ist mit über 500 Jahren eine der älteren. Trotz der gotischen Architektur ist der Innenraum mit pompösen, barockartigen Verzierungen ausgestattet. Man merkt richtig, dass man sich in einer katholischen Kirche befindet. Als wir die Kirche betraten war sie praktisch leer. Nur die Sakristanin (Frau Suter), wischte den Boden und war die Osterprozession am Vorbereiten. Bevor wir fotografierten, fragten wir natürlich Frau Suter um ihre Erlaubnis. Wir erzählten ihr von unserem Projekt. Frau Suter lud uns ein zu einer Mini-Führung der Kirche mitsamt der zugehörigen Kapelle, die normalerweise verschlossen ist. 2. Stopp: Sebastianskapelle

Nach der Besichtigung des Hauptschiffs folgte unsere Gruppe Frau Suter zu der Sebastianskapelle, die sich direkt neben der Hauptkirche befindet. Diese kleine Kapelle war früher ein Gebeinhaus. Die Vergangenheit der Kapelle ist immer noch wahrzunehmen; so befinden sich an der hintersten Wand unzählige Totenschädel hinter einem Holzgitter. Auch die farbigen Kapellenfenster zeigen eine Geschichte eines Seefahrers und dem Tod. Trotz der etwas makaberen Umgebung fühlte sich dieser Raum ziemlich gemütlich und warm an. Frau Suter erklärte uns, dass diese Kapelle besonders für fremdsprachige Gottesdienste gebraucht würde. Diese Messen werden vor allem von Spaniern rege besucht. Die sprachliche Vielfalt des Angebots der Kirche in Baden ist nicht zuletzt dem Industriellen Standort Baden (ABB, ALSTOM) als solchem zu danken. 3. Stopp: Reformierte Kirche Baden

Die reformierte Kirche unterscheidet sich deutlich von der katholischen. Hier ist der Innenraum extrem schlicht gehalten. Es fehlen detailreiche Figuren und Gemälde. Anders als in der katholischen Kirche, wird in der Reformierten auf symbolhafte Bräuche wie das Segnen mit Weihwasser und die Verteilung der Kommunion verzichtet. Der Gottesdienst gestaltet sich so eher schlicht.

Die Anordnung der Bänke in der Kirche unterscheidet sich auch zu jener in der katholischen Kirche: Neben Bänken die ganz gewöhnlich zum Altar gerichtet sind gibt es auch zwei Blöcke mit Bänken, die gegeneinander gerichtet sind. In der Mitte der Blöcke gibt es ein Podest für den Priester. So kann eine Messe mit wenig Besuchern in einem familiäreren Rahmen (Besucher befinden sich um den Priester in der Mitte), gehalten werden.

//////////////////// Besichtigung der Mutterkirche in Zürich:

Neben der katholischen Kirche in Fällanden war die Mutterkirche der Pfarrei St. Peter und Paul in Zürich die zweite Kirche, welche wir mit der ganzen Klasse besuchten. Nachdem 1807 die Stadt Zürich erlaubte, eine kleine katholische Gemeinschaft zu bilden, wurde die Kirche (damals Armeleutekirche genannt wegen des ärmlichen Quartiers) um 1874 geweiht.

Unsere Klasse erhielt eine interessante Führung von einem der amtierenden Pfarrer und der Sakristanin. Von der Hauptkirche führte die Tour über die Kapelle, zur Sakrestei und schlussendlich zum interessantesten Teil über - der Schatzkammer. In diesem Kellerraum wurde ein kleines Museum eingerichtet. Hier findet sich Allerlei das irgendwie mit der Kirche zu tun hat. Von alten Figuren über noch ältere Priestergewänder bis zu diversen geschmückten Kreuzen.

//////////////////// Analyse der Kirchen in Baden: Unsere Gruppe entschied sich dazu, die drei Kirchen, die wir in Baden besichtigt haben näher zu analysieren. So zeichneten wir die Grundrisse und die verschiedenen Bereiche ein: Zuerst wurden vor Ort die wichtigsten Informationen mit Fotos und einem Schreibstift eingefangen um danach eine Skizze des Raumes anfertigen zu können:

Danach erstellten wir digitale Karten des Grundrisses:

In den digitalen Grundrissen zeigen wir mit Hilfe von grünen Sichtwinkeln auf Details der Kirche, die wir besonders interessant fanden. Ein externer Betrachter kann sich dadurch auch ein besseres Bild von der Kirche in seinen Vorstellungen machen. C4D Da wir zuerst gedacht haben, das wir mit Licht arbeiten werden, modellierten den Innenraum der kleinen Sebastianskapelle in C4D grob nach:
//////////////////// IDEAS BLOOM //////////////////// Jetzt hatten wir alle Grundlagen um Kopf voran in unsere eigentliche Arbeit einzutauchen -  das Erstellen eines Videoprototyps. Da unsere Gruppe bis anhin relativ viele Informationen und Einblicke zusammengetragen hat, konnten wir unser Thema aus einem recht breiten Spektrum wählen. Nach ein paar Diskussionen und Rücksprachen zu unserer Dozentin, Karmen, entschieden wir uns für das Oberthema "Tod". Um uns für dieses Thema zu entscheiden beeinflussten uns nicht zuletzt die Totenkopfbilder der Sebastianskapelle. Als wir uns auf ein Thema geeinigt haben, wurde dadurch das weitere Vorgehen nicht einfacher... Wir merkten Schnell dass "Tod" kein einfaches Thema ist und es einen Schmalen Grat gibt zwischen "billig" und "gewagt". Wir begannen nun mit ein paar Brainstorms und Skizzen, die wir - wie gewohnt - an unserer Wand anbrachten:

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"Critical Design"

Im Gespräch mit Karmen, machte sie uns auf das "Critical Design " aufmerksam. Sie zeigte uns Critical IAD - Projekte, die genial und provokativ zugleich sind. "Critical Design" kennt keine grenzen und wenn da welche wären würden diese gesprengt werden.

Besonders interessant war ein Kurzfilm, der sich mit der fiktiven Energiegewinnung aus einem Leichnam beschäftigt:

YouTube Preview Image

Nun wollten wir als Gruppe auch an einem Projekt arbeiten, das in diese Richtung geht. Wir diskutierten mehrere Stunden innerhalb unserer Gruppe, wie unser "Produkt" zuletzt aussehen sollte. Was passiert mit dem Toten? Sollte der Tote als Parfüm enden? Soll man aus einem Toten Figuren herstellen? Was ist eigentlich "tot"? Das sind alles Fragen, die aufgetaucht und nicht einfach zum Besprechen waren.

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Unsere Ideen

Um einen etwas klareren Kopf zu bekommen teilte sich unsere Gruppe auf und jeder arbeitete an einer Idee, die wir nachher den anderen vorstellten;

Eddi beschäftigte sich mit dem Tod als Material. So wird in naher Zukunft die Materialität des Todes sichtbar gemacht mit Hilfe von Parfüms und Handcremen.

Rafi entwickelte eine Story eines Computerchips, der den Menschen bei Geburt eingepflanzt wird und Informationen während des Lebens an den Vatikan sendet. Wenn die Person gestorben ist können die Angehörigen die schönsten Momente des Lebens direkt vom Chip her ansehen.

Yves verfolgte den Gedankengang, dass aus vergangenem Leben wieder neues gedeiht. Er zeichnete eine Maschine auf, die den letzten Atemzug eines Menschen einfängt und ihn in einen biotopartigen Behälter leitet. Danach wächst in diesem Behälter eine Pflanze, die zu Hause bei den Angehörigen als Erinnerung aufbewahrt wird.

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Auswahl

Nach weiteren Diskussionen entschieden wir uns, eine Idee rund um "den letzten Atemzug" zu entwickeln. Dieses Thema schien uns dasjenige mit dem meisten Potential. Wir begannen nun, uns ausführlicher über den Sterbensvorgang einer Person zu informieren. Nicole brachte uns zudem ein Buch mit, das von einer Frau geschrieben wurde, die Menschen auf den Tod vorbereitet. Dies nennt sie das "Deathing". Besonders zu empfehlen ist an dieser Stelle ein kurzer Bericht über den Sterbensvorgang:

http://www.sendungen.sf.tv/nachtwach/Nachrichten/Archiv/2009/03/19/nachtwachmerk/Der-letzte-Atemzug

Weitere Idee. "Letzter Atem" als Quelle von neuem Leben.

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Konkretisierung

Nun mussten wir mit unseren Ideen konkreter werden. Zum Glück brachte Eddi von sich ein Buch mit, das sich mit Chladni-Formen beschäftigt. Chladnis sind Formen, die sich bilden, wenn man z.B. Wasser in einer Schüssel hat und diese mit verschiedenen Schwingungfrequenzen beschallt. Auf der Wasseroberfläche werden jetzt je nach Höhe oder Tiefe der Schwingung verschiedene Muster erzeugt.

Unsere Idee war/ist es, den letzten Atemzug eines Menschen in Form eines Chladni-Musters festzuhalten:

der letzte Atem einer Person wird festgehalten -> aus den Schwingungen des Atem wird ein Chladni hergestellt -> Chladni härtet als Skulptur aus und wird Angehörigen übergeben.

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Die Geschichte

Um zu einem späteren Zeitpunkt ein Film herstellen zu können benötigen wir eine funktionierende Geschichte. Unser Produkt - das Chladni- muss in 1-2 Minuten Film verständlich erklährt werden können:

Eine von den ersten Versionen der Geschichte: Mann liegt im Spital, Atem wird aufgenommen, Chladni wird hergestellt und in der Beerdigungszeremonie gebraucht.

Die erste Version des Storyboards bestand aus drei Teilen. Der erste Teil bestand aus der Einleitung, der zweite aus einer technisch-schematischen Erläuterung und der dritte besteht aus der Beerdigungszeremonie mit anschliessender Übergabe der Chadni-Form.

1. Storyboard: Eine Person ist am joggen und hält an. Starker Atem ist zu hören. Das Bild fadet zu einem Sterbebät. Starker Atem ist zu hören. Kameraeinstellung zeigt das Aufnahmegerät. Immernoch starker Atem... Atem stoppt. Aufnahme stoppt. Person wird mit weissem Tuch zugedeckt. Technische erläuterung des Produkts beginnt. Nach Erläuterung sind Angehörige in der Kirche zusammen mit der Chladni-Form. Gottesdienst wird abgehalten. Nachher wird Chladni der Familie übergeben.

Textlicher Ablauf

Diese Storyboardversion wurde aber nochmals überarbeitet, denn die frühere Version würde als Film zu lange dauern. Zudem ist es extrem schwierig die drei Teile, aus denen der Film besteht harmonisch und ohne Stilbruch zusammenzuführen. Nach Besprechungen innerhalb der Gruppe und ausserhalb entwickelten wir nochmal eine neue, etwas kürzere Geschichte und zeichneten dazu ein Storyboard:

Zuerst wurde das Storyboard skizziert:

Title: text is shown

- (cut) A black dot is shown - Breathing is being heard.

The black dots vibrate to the breathing-in and -out in sync...

...until the end product - the Chladni figure - is visible.

The figure freezes and solidifies as the last breath is being heard (aka death)

A camera blending to the ceremony takes place (real world situation - close up shot). - Narrator

The camera “zooms” back (camera cut or blend) a bit to also show the priest / the person speaking for the deceased one (Halbtotale).

The camera zooms further back to show the family and/or friends.

Again, the camera takes a step back to the entrance of the ceremonial place (doors are open, the sculpture can be seen in the background).

A person hands the scuplture to a relative.

(cut) A relative puts the Chladni on display at home.

The camera zooms/blends to the hanging sculpture.

(blend) the resolution: text is shown

Zudem wurde eine digitale Version gefertigt: Storyboard (fotos) / PDF-Download //////////////////// Erster Filmtag Am Donnerstag war es dann so weit. Unsere Gruppe begab sich frühmorgens nach Falländen in die Kirche, um die ersten Filmaufnahmen in den Kasten zu kriegen. Wir orientierten uns nach dem 2. Storyboard. Es mussten also zwei hauptszenen gedreht werden. Bei der einten handelt es sich um einen Zoom der von der Wand hinter dem Altar bis zu der Eingangstüre geht, während der Pfarrer (Rafi) eine beerdigungsprozession abhält). Die zweite Szene musste ausserhalb der Kirche gedreht werden da der Pfarrer einem Trauergast das Chladni-Bild überreicht. Wiir begannen mit der Zoom-Szene innerhalb der Kirche. Bevor wir un für den Zoom entschieden haben, wollten wir eine art Dolly-Cam einsetzten. Um eine möglichst ruhige Fahrt zu erreichen, fragten wir beim benachbarten Altersheim, ob wir einen Rollstuhl ausleihen könnten. Diesen bekamen wir sofort! Leider konnten wir auch den Rollstuhl für unsere Kamerafahrt nicht benutzen, da der Kirchenboden (Schieferstein) zu uneben war. Aber danke nochmals an das zuvorkommende Altersheimpersonal! Blöderweise war es bereits Mittag und konnten deshalb wegen zu krasser Sonneneinstrahlung die zweite Szene nicht anfangen zu drehen. Also bestellten wir Pizza, assen und warteten. Als dann die Sonne etwas besser stand begannen wir zu drehen. Nach mehrmaligem Ansetzten war so etwas wie eine "Szene" im Kasten. Ich würde sagen, dass wir das Filmen allgemein etwas unterschätzt haben. Auf dem Papier sieht alles ziemlich einfach aus aber sobald man vor Ort ist muss man auf extrem viele Sachen gleichzeitig schauen; Licht, Komposition, Winkel, ruhige Hand, usw. //////////////////// Raw-Cut Wieder zurück in der Schule verbrachten wir Donnerstag mit dem Anordnen und dem Schneiden von unseren aufgenommenen Sequenzen. Zusätzlich versuchten wir mit Hilfe von Mocha und After Effects unser Chladni in den Film einzubetten. Beim nächsten Dreh müssen wir unbeding darauf achten, dass die eingesetzten Tracking-Flächen grösser sind, weil sonst Mocha das Video nicht sauber tracken kann, wir das Chladni nicht einsetzen können und somit das gesamte Material unbrauchbar wird. Wir entschlossen uns deshalb am kommenden Montag nochmals nach Fällamden zu fahren um neues Filmmaterial aufzunehmen. //////////////////// Aufnahme Voice-Over Freitagmorgen gingen wir zu Eddi und nahmen in seinem professionellen Zimmer-Tonstudio das Voice-Over für den Raw Cut auf und schnitten diesen noch vollständig zusammen. Man bemerke Eddis neuen Haarschnitt! In dieser Aufnahmesession konnten wir uns nach etlichen Namensvorschlägen auf den Namen "Cladnix" einigen. Raw-Cut Video, stand 06.05.2011 pw: chladni //////////////////// Verbesserung

Nach einem Gespräch mit Nicole machten wir uns erneut auf den Weg nach Fällanden. Wir filmten die Szene mit dem Löwenzahn nochmals neu. Unser Perfektionismus trieb uns dazu an auch die anderen Szenen neu zu filmen. Nach einem ganzen Nachmittag filmen, haben wir nun alles was wir für unseren Film benötigen. Nun arbeiten wir daran, diesen neu auszuarbeiten. //////////////////// Schematische Darstellung des Chladniprozesses Schritt 1: Der letzte Atem wird per Mikrofon (installiert) aufgenommen. Schritt 2: Das aufgenommene Soundfile wird analysiert und für die Weiterverarbeitung aufbereitet. Schritt 3: Das aufbereitete Soundfile wird mit Hilfe hochstehender Technologie visuell dargestellt. Anschliessend wird es zur Weiterverarbeitung (Endprodukt) weitergereicht. Schritt 4: Das aufbereitete Audiofile wird mit Hilfe eines Verstärkers auf ein Resonanzkörper geleitet. Dieser Resonanzkörper bringt unsere Chladnimasse zum Schwingen und es entsteht ein individuelles Muster. Ausgehärtet und abgekühlt wird das Chladni ausgeliefert. Final Video: YouTube Preview Image