Context – Yves Gugger, Fabian Troxler
Context Research
context research
Umfeld
Wir waren an verschiedenen Orten und analysierten die Interaktiven Ausstellungsstücke und wie die Benutzer damit umgingen.
Folgende Orte haben wir beobachtet:
- Zoo Zürich
- Technorama
- Verkehrshaus
- Landesmuseum
Was recherchieren wir?
Folgende Kriterien hatten wir für unsere Context Research ausgemacht:
Observation
Exhibition/Application/Infopanels
- Theme
- Place (Räumlichkeit, Wo ist die Installation plaziert?)
- What (Was wird gezeigt? Wie? Interaktionen?)
- Ambiente (Wie ist das Ambeinte? Hat es einen Bezug zu den anderen “Installationen”)
- Aufstellung
Users
1.1. Age
1.2. Sex
2. Attraction
3. Action
4. Leave
Groups
1. standings (wo stehen die Personen, evtl Map)
2. who is interacting?
3. what do the others?
3.1. do they like it?
3.2. are they bored?
4. How long does it take until change?
4.1 Why does it change?
Unser Tag im Zoo
Wir gingen für unsere Recherche in den Zoo, um Anhand der angepriesenen interaktiven Installationen eine Nutzungsanalyse der jeweiligen Installationen zu machen. Aufgefallen ist uns, dass es nicht wirklich interaktive Installationen sind, sondern viel mehr Spieltische. Ausserdem hat der Zoo Zürich viele Infowände angebracht und gestaltet, leider werden diese jedoch fast nicht beachtet. Grund dafür ist wohl auch, dass sie sich sich gleich neben den Tieren befinden und die Kinder sich lieber den Tieren zuwenden als eine langweilige Infowand anzuschauen. Dies wiederum bedeutet, dass sich die Eltern um ihre Kinder kümmern und mit ihnen, die Tiere bestaunen. Daher lesen wohl auch nur sehr wenige Besucher diese Informationswände. Wir haben uns die Zeit genommen und einige dieser Infowände analysiert. Hierbei ist uns aufgefallen, dass die Informationswände, sehr viele und gute Informationen bietet, diese optisch schön jedoch zu wenig interaktiv darstellen. Alles in Allem war es ein guter Tag im Zoo, wir konnten uns einen Einblick machen, welche technischen Möglichkeiten bereits ein- oder eben nicht eingesetzt wurden. Wir sind der Meinung, dass man in diesem Bereich der Informationsvermittlung noch einiges verbessern kann und nehmen aus diesem Tag viele Eindrücke und ein paar Erfrierungen mit.
Analyse Zoo
- Theme
Zoo und dessen Tierwelt
- Place (Räumlichkeit, Wo ist die Installation plaziert?)
Die verschiedenen Installationen sind meist bei den dazugehörigen Tieren platziert. Dies hat den Vorteil, dass gleich bei den Tieren die nötige Informationen abgerufen werden können, jedoch gehen die Installationen meist desshalb auch unter, da sich die Besucher mehr für die Tiere als für die Informationen interessieren.
- What (Was wird gezeigt? Wie? Interaktionen?)
Es werden verschiedene Informationen gezeigt, wie beispielsweise die Entwicklung, der Lebensraum, die Tierlaute und die Gefährdung der Tiere.
- Ambiente (Wie ist das Ambeinte? Hat es einen Bezug zu den anderen “Installationen”)
Wie oben schon erwähnt befinden sich die Installationen meist bei den Tierkäfigen.
- Aufstellung
Es gibt verschiedene Aufstellungen, meist befinden sich die Installationen jedoch gleich bei den Tierkäfigen oder Gehegen. Es gibt aber auch immer wieder unterwegs kleinere Interaktive Elemente. Ausserdem sind diese Installationen immer Kindergerecht positioniert (Höhe). Die Displays sind ebenfalls meist auf der optimalen Höhe für Kinder. Jedoch gibt es auch hier Unterschiede.
Users
1.1. Age
08-60 Jahre. Das Alter der Besucher ist doch sehr verschieden. Meist jedoch sind es Kinder mit ihren Eltern oder Grosseltern. Eine Mittelschicht ist auch auszumachen, jedoch besuchen sie mit der Schule den Zürcher Zoo. Die Hauptbesucher sind jedoch Kinder und Erwachsene. Wobei die Interaktions - Elemente eher auf die Kinder ausgelegt wurde.
1.2. Sex
m / w. Hier gibt es keine festen Merkmale
2. Attraction
Wie in einem Zoo üblich, locken die Tiere die Besucher an ihre Käfige. Die Installationen sind meistens gleich neben den Tierkäfigen. Oftmals werden die Besucher aber auch durch andere Besucher angelockt. Wenn sie sehen, dass eine andere Person irgendetwas drücken oder drehen kann, werden sie darauf aufmerksam. Besonders Kinder sind darauf «anfällig».
3. Action
Interessant zu sehen war, wie unterschiedlich Kinder und Erwachsene mit den jeweiligen Installationen umgingen. Die Kinder haben zwar nicht begriffen, wie sie mit der Installation umgehen sollen und drücken daher einfach mal darauf rum. Erwachsene gehen überlegter vor jedoch mit viel weniger Kreativität
4. Leave
Auch hier ist es wieder sehr unterschiedlich, die Kinder sind sehr schnell gelangweilt, sobald etwas nicht so funktioniert wie sie es erwartet hätten. Die Erwachsenen bleiben ein wenig länger an der Installation, jedoch nicht viel länger.
Groups
1. standings (wo stehen die Personen, evtl Map)
Vermehrt neben den Installationen oder Wänden, Personen sind wenig interessiert.
2. who is interacting?
Viele Kinder interagieren mit den Geräten und Wänden
3. what do the others?
Wenn jemand gerade mit der Installation interagiert, hat es doch einige Zuschauer.
3.1. do they like it?
Oftmals wird ausprobiert, wenn die Installation nach wenigen Sekunden keine Reaktion ergibt, so wird die Installation verlassen.
3.2. are they bored?
Je nach Funktionsweise der Installation
4. How long does it take until change?
2-3 Minuten
4.1 Why leave people the installation?
Oftmals weil die Installation langweilig wird und nur wenige Informationen bietet.
Bilder Zoo
Evolution von Fisch zu Vogel
Ranger Haus
Population Mensch zu Löwe
Unser Tag im Technorama
Wir hatten uns viel versprochen vom Besuch im Technorama, leider wurden nicht alle unsere Erwartungen erfüllt, jedoch konnten wir auch hier so einige Erfahrungen für unsere Bachelorarbeit mitnehemen. Interessant hierbei war, dass sich die Leute intensiv mit den Installationen beschäftigten. Hier wiederum bemerkten wir, dass es grosse Unterschiede gab. Familien und Kinder, befassten sich des Öfteren mit den einfacheren Dingen, wie beispielsweise optischen Täuschungen, welche nicht sehr viele Vorkenntnisse verlangen. Die Experimente im Bereich Physik sind eher für Schüler der Oberstufe gedacht, da hier doch einige Background-Informationen nötig sind. Interessant bei unserem Besuch des Technoramas war, wie die Besucher mit den Installationen umgegangen sind, oftmals nahmen sich die Besucher mehrere Minuten Zeit um sich mit den Installationen zu beschäftigen. Gerade Installationen, welche auch visuell so einiges zu bieten hatten wurden rege und auch lange benutzt.
Analyse Technorama
- Theme
Technologie und Wissenschaften
- Place (Räumlichkeit, Wo ist die Installation plaziert?)
- What (Was wird gezeigt? Wie? Interaktionen?)
Es gibt verschiedene Darstellungsvarianten. Zum Einen werden sind die Installationen sehr technisch und mechanisch Dargestellt und zum Andern ist die Darstellung sehr visuell, beispielswiese bei der Sichtbarmachung von Unsichtbarem.
- Ambiente (Wie ist das Ambiente? Hat es einen Bezug zu den anderen “Installationen”)
Die Installationen stehen meist für sich alleine, doch sind sie immer einem Thema untergeordnet.
- Aufstellung
Users
1.1. Age
08-60 Jahre. Das Alter ist im Technorama sehr unterschiedlich. Gegenüber dem Zoo merkt man hier jedoch, dass die Kinder schon ein wenig älter sind als im Zoo. Der Grund dafür ist wohl, dass sich das Technorama mit technischen Problemen und Phänomenen beschäftigt, welche Kinder erst in der Schule lernen. Viele technische Berufsschulen oder Oberstufenschulen sind vertreten.
1.2. Sex
m / w
2. Attraction
Die Anziehungskraft hängt ganz von den Interessen der Besucher ab. Die Einen mögen lieber visuelle Installationen, mit welchen sie viel Zeit verbringen, die Andern spielen gerne mit Materialen und experimentieren so. Der grösste Anreiz der Installationen ist wohl das ausprobieren und Erleben dieser Phänomene. Uns hat besonders die optischen Täuschungen fasziniert.
3. Action
Oftmals war den Benutzern gar nicht so klar, was sie an diesen Installationen genau tun sollten. «Probieren geht über studieren» war hier eher die Devise. Neben den Installationen waren jedoch Erklärungen angebracht. Diese wurden aber meist zuerst ignoriert.
4. Leave
Die Besucher beschäftigten doch sehr lange mit den Installationen. Es gab jedoch grosse Unterschiede. Kleinere Installationen wurden auch nur sehr kurz verwendet. Grössere oder solche, welche man zu zweit verwenden konnte.
Groups
1. standings (wo stehen die Personen, evtl Map)
Die Besucher verteilten sich in der gesamten Anlage. Es gab eigentlich keine Warteschlangen für die jeweiligen Installationen. Dies mag aber auch daran liegen, weil wir am späteren Nachmittag dort eingetroffen sind.
2. who is interacting?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es war gut durchmischt. Die Erwachsenen, waren dabei in der Minderheit.
3. what do the others?
Viele Installationen waren zu zweit benutzbar oder es gab die Installtation doppelt. Oftmals schauten die Besucher aber auch den Anderen bei der Interaktion zu um die Handlung zu verstehen, wenn sie selbst an der Reihe sind.
3.1. do they like it?
Da das Technorama sehr viele Installationen bietet, ist es schwierig sich länger mit einer einzigen Installation auseinander zu setzen, da man ständig das Gefühl hat eine noch tollere Installation zu verpassen. So mochten die Besucher zwar das Interagieren, wechselten aber bald zur Nächsten.
3.2. are they bored?
Je nach Funktionsweise der Installation
4. How long does it take until change?
5-10 Minuten
4.1 Why does it change?
Oftmals weil die Installation langweilig wird und nur wenige Informationen bietet oder dann, wenn die Installation fertig ausprobiert wurde.
Bilder Technorama
Zusammenfassung Greenpeace Problematik: Überfischung
Alle untenstehenden Daten und Fakten beruhen auf der Webseite greenpeace.ch
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© Greenpeace 2005/ Alex Hofford Überfischung in Hong Kong
Thema: Leere Meere
Seit Jahrhunderten galt das Meer als unerschöpfliche Quelle für Nahrungsmittel. Dies ist seit dem Aufkommen von der Industriellen Fischerei und deren modernen Fangmöglichkeiten nicht mehr der Fall. Durch die zerstörerische Fangmethode der Schleppnetzfischerei, werden nicht nur Tonnenweise Beifang getötet sondern viel mehr auch die Unterwasserwelt beschädigt, welche für die Fortpflanzung und Leben der Fische unumgänglich ist.
Rund 80% der wirtschaftlich wichtigen Fischbeständen sind bereits erschöpft. Die Bestände der beliebtesten Speisefischarten gingen bereits um 90% zurück - wir haben sie verspiesen.
Die Problematik sind ökologisch vertretbare Fangquoten und bessere Kontrollen, ebenfalls muss der Beifang minimiert werden (da dieser tot oder sterben wieder über Bord geworfen wird).
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Bild von greenpeace.ch
Thema: Ausbeutung
Rund 33 von 35 Fischbeständen in Europa sind bereits leergefischt, also fangen die EU-Flotten die Fische in Übersee. Über 50% der Verzehrten Fische in Europa stammen nicht mehr aus Europäischen Fischbeständen sondern aus der Ferne.
Doch nicht nur Europa hat dieses Problem, auch China, Korea, Taiwan, Japan und die USA haben bereits ihre Fischgründe überfischt. Dies hat natürlich schwerwiegende konsequenzen für die Fischbestände welche immer noch intakt sind. Oftmals werden lokale Fischer durch Grossfischereien vertrieben oder leiden unter den stark schwindenden Fischbeständen.
Besonders die Pazafikstaaten leiden unter diesen Umständen. Denn dort werden Fischereipatente an die Fischindustrie verkauft um damit Geld zu verdienen. Der Gewinn durch diese Fischereipatente betragen ca. 5% der 2 Milliarden Dollar eingenommenen Einkünfte durch die Fischindustrie. 95% gehen somit an die Fischereinationen aus Übersee.
Beispiel:
"Bestes Beispiel hierfür ist die Albatuna Tres, ein regelrechter Tunfischstaubsauger. Das unter spanischer Flagge stehende Fischereischiff hat ein gigantisches Fassungsvermögen. Auf einer einzigen Tour kann es mehr als 3.000 Tonnen transportieren. Das ist fast doppelt so viel wie der komplette Jahresfang einiger Pazifikstaaten."
von greenpeace.ch
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Bild: WWF
Thema: Beifang & Rückwürfe
Jedes Jahr werden Millionen von Tonnen "Beifang" tot oder sterbend über Bord geworfen. Unter Beifang versteht man unerwünschte oder zu kleine Fische, diese können beispielsweise sein: Schildkröten, Haie, Seevögel, Robben, Wale und Delphine usw. Diese sterben qualvoll in den Schleppnetzen der Schiffe. Leider überleben nur sehr wenige Tiere diesen Stress. Die meisten verenden.
Der meiste Beifang wird durch die Industriefischerei gefangen. Kleinere Fischer können auch diesen Beifang verwerten. Das Verhältnis von gewünschter gefangener Spezies und Beifang ist bei einigen Arten geradezu absurd:
- Für 1 kg Seezunge werden etwa 6 kg Beifang getötet.
- Für 1 kg Shrimps sterben bis zu 20 kg andere Meereslebewesen.
- Für 1 kg Scholle werden bei der Baumkurrenfischerei 1kg andere am Meeresboden lebende Tiere mitgefangen, darunter gefährdete junge Dorsche.
Fische
Der grösste Teil der gefangenen Fische als Beifang werden einfach wieder über Bord geworfen. Dies liegt meist an der ausgemachten Fangquote, welche die Schiffe schon erreicht haben. Dies bedeutet, dass von dieser Sorte Fisch keine mehr gefangen werden dürfen.
Dies hat folgende Auswirkungen:
- Nur solche Arten werden an Bord behalten, für die sie eine Quote besitzen.
- Arten, die aufgrund von Grösse und Gewicht einen guten Gewinn versprechen.
- Kleine Fische und andere Arten sterben als ungewünschter Beifang.
- Die optimale Nutzung der Laderäume führt zur Füllung mit der wirtschaftlich ertragreichsten Ware (Selbst wenn dem Garnelenfischer edle Schollen in die Netze gehen, wirft er sie weg, da
- Krabben mehr Gewinn versprechen. Vor allem beim Beutezug am Meeresgrund werden viele Fischarten gemischt gefangen).
Grund für den massenhaften Beifang, ist das Fischen nach Garnelen.
Haie
Jedes Jahr werden rund 40-70 Millionen Haie getötet. Meistens sind werden die Haie Opfer des "Finnings" eine sehr brutale Methode. Dem Hai werden lebend die Flossen abgetrennt und er wird wieder ins Wasser geworfen. Da sich Haie nur sehr langsam fortpflanzen sind bereits 90% der Haie verschwunden.
Albatrosse
Albatrosse fallen oft der Langleinenfischerei zum Opfer, da sie den Fischköder nicht von einem lebenden Fisch unterscheiden können. Nachdem sie den Köder geschluckt haben, bohrt sich der Hacken in dessen Schnabel und zieht den Vogel unterwasser - er ertrinkt qualvoll.
Delfine und Wale
Jedes Jahr werden rund 350'000 Delfine und Wale durch Schleppnetze getötet.
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Piratenfischerei
"Bewaffnet und maskiert, so durchkämmen sie die Ozeane. Sie rauben den Fischergemeinden dringend benötigte Nahrung und Einkommen und verwüsten die betroffenen Meeresgebiete mit ihren ausbeuterischen Fangmethoden. Greenpeace hat den Begriff für dieses Phänomen geprägt: Piratenfischer."
Schlupfloch Billigflaggenländer
In Filmen hissen Piraten stolz die schwarze Flagge mit dem Totenkopf. In der Realität segeln sie unter der Flagge von so genannten Billigflaggenländern oder ganz ohne Nationalitäten-Flagge und Namenszug am Schiff umher. Die häufigsten Anbieter von Billigflaggen sind Panama, Belize, Honduras und St. Vincent & Grenadinen: Sie stellen zusammen etwa 80 Prozent der unter Billigflagge fahrenden industriellen Fischereifahrzeuge.
Billigflaggenländer sind in der Regel keinem internationalen oder regionalen Fischereiabkommen beigetreten und müssen somit keine Fangquoten beachten. Diese Länder bieten damit jeder Fischereifirma die Möglichkeit, die internationalen Regeln und strengeren Gesetze ihrer Heimatländer zu umgehen. Die Piratenfischerei umgeht oftmals auch Sicherheitsstandards und soziale Mindeststandards für ihre Besatzung.
Sie agieren weltweit: ob Dorsch in der Ostsee, Schwarzer Seehecht im Südpolarmeer, ob Tunfisch im Zentralpazifik, Garnelen und Seezungen vor der Küste Westafrikas - kein Meer ist vor ihnen sicher. Die Piratenfischer gehen auf die wertvollsten Fischarten los.
Quelle - greenpeace.org
Ein bisschen mehr Context Research
Nach der Context Research haben wir leider gemerkt, dass wir noch immer ein zu offenes Thema hatten. Wir mussten unser Thema "Überfischung der Meere" weiter herunterbrechen und uns auf Teilaspekte dieses grossen Themas konzentrieren.
Wir haben nun folgende Themen gewählt:
Beifang
Abschlachtung der Haie
Beifang
Was fasziniert uns an diesem Thema?
Erschreckend zu sehen wie viele Kilogramm Fisch tagtäglich gefangen und als Beifang wieder über Bord geworfen wird. Wir sind der Meinung, dass man die Menschen darüber aufklären sollte, was Beifang bedeutet, wie er entsteht und was er für die Meere (und schlussendlich für uns Menschen) bedeutet.
Was ist unser Ziel?
Unser Ziel ist es nicht den Menschen zu sagen: "Was ihr tut und esst ist schlecht." Wir wollen den Besuchern unserer Ausstellung zeigen, wo die Probleme bei dem Thema Beifang liegen, wie hoch die Beifangquoten bei gewissen Fischen oder Krabbentieren sind. Das Ziel, welches wir mit unserer Ausstellung verfolgen möchten, ist die Reflektion, welche die Besucher nach Verlassen unserer Ausstellung hoffentlich tätigen.
Uns ist es wichtig, dass die Besucher die Informationen nicht nur sehen, sondern erleben können. Es soll möglich sein sich in dieses Thema zu vertiefen und seine persönliche Erkenntnis daraus ziehen.
Wie wollen wir dies erreichen?
Beispielsweise könnte man ein kleines Spiel gestalten, bei welchem der Besucher möglichst die Fische fangen muss, welche er auch will. Da dies aber nie ohne Beifang funktioniert, wird nachher gezeigt wie viel Tonnen Beifang gefangen wurden.
Wie würde es aussehen, wenn man die effektive Menge an Fisch darstellen würde bsp. 250g Shrimps auf dem einen Teller 5kg Fisch auf dem anderen und ebenfalls zeigen könnte wieviele Menschen man mit den Shrimps wie auch dem Fisch ernähren könnte.
Auch bei diesem Thema möchten wir den Verfremdungseffekt und den danach folgenden Turning-Point nutzen um unsere Installation darzustellen. Der Besucher soll sich mit den Daten beschäftigen, vielleicht ohne zu wissen mit welchen daten er gerade spielt. Im Laufe dieses Spielens wird dem Benutzer jedoch immer klarer mit welchen Daten er gerade spielt. (Beispielsweise spielt er mit den Daten des Beifangs, also mit den toten Fischen).
Abschlachtung der Haie
Was fasziniert uns an diesem Thema?
Seit dem Film "Der weisse Hai" hat es sich wohl in jedem Hirn des Menschen eingebrannt, dass ein weisser Hai, oder allgemein Haie, rücksichtslose Killer sind. Dem ist nicht so. Uns fasziniert an diesem Thema, wie die Haie heute dargestellt werden. Diese Darstellung der Haie spielt viele Vorteile in die Hände der Fischindustrie. Die Tiere werden schrecklich geschändet, indem man ihnen alle Flossen abtrennt und sie dann zurück ins Meer wirft (sterbend natürlich). Interessant an diesem Thema ist auch, dass bei einem Hai-Angriff, dies gross publiziert wird. Anschliessend wird nach dem "Übeltäter" gesucht. Man fischt ein paar Haie (die vermutlich nicht die gesuchten sind) aus dem Wasser und stellt diese an den Pranger (das Böse wurde besiegt!).
Was ist unser Ziel?
Unser Ziel hier ist es, die Menschen auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Ist es möglich die Besucher durch einen Verfremdungseffekt zu täuschen, wie dies schon zu Beginn, durch die Filmindustrie geschehen ist?
Wie wollen wir dies erreichen?
Die Medien fördern das Verhältnis zu den Haien nicht. Sobald eine Hai-Attacke stattfindet, schreiben die Medien darüber. Eigentlich merkwürdig, da mehr Menschen bei Stürzen ums Leben kommen als bei Haiangriffen. Interessant wäre bei unserer Installation die Kraft der Manipulation zu verwenden, oder eine Überspitzung der Geschehnisse. Wie die Medien, könnten auch wir den Hai als böses Wesen darstellen aber so überspitzt, dass die Besucher sich selbst hinterfragen, ob dies denn auch wirklich so ist.
Interessant wäre ebenfalls, wenn man die Menschen, wie die Haie als Killer bezeichnen würde. Die Pauschalisierung der Haie also auch auf die Menschen anwenden: "ALLE MENSCHEN SIND KILLER".
Eine weitere Idee wäre der Vergleich zwischen Mensch und Hai zu machen, so à la Boxkampf. Der Besucher hat die Möglichkeit zu sehen, welches "Tier" (beide stehen zu oberst der Nahrungskette) gefährlicher ist und das wohl eher der Menschen diesen Titel verdient hätte.
Filmplakate (welche DVD sehen Haie). Gestaltung von kleinen DVD Outlets oder Filmplakaten. Welche Filme würden sich die Fische anschauen?
Filmtitel:
- The Hook
- The Thing From Another World
- It Came From Outer Sea
- Trawl
- Long Leash Massacre
- Helldiver
- A Nightmare on a Trawler
- Final Extermination
Ideen kreieren
Unser gewähltes Thema hat für uns ein essentielles Problem, erstens wollen wir Daten/Information dem Benutzer rüberbringen, doch wie sollen wir das machen?
Erstens ist das Thema emotional nicht wirklich gut zugängliche, versteckt im Meer, für den Menschen eine fremde, "lebensfeindliche" Umgebung. Wie könne wir Fische/Haie/Beifang etc. emotional dem Benutzer zugänglich machen?
Auf der anderen Seite haben Daten/Informationen dasselbe Problem.
Können Daten emotional sein? Resp. Wie kann man Daten Emotional darstellen?
Schlussendlich haben wir wieder einen Schritt zurück zu unserer Ursprungsidee gemacht, und uns die Idee der dunklen "Rückseite" noch einmal angenommen.
Als erste teilten wir unsere Ausgangspunkte in zwei für uns relevante Fragen:
Was wollen wir beim User erreichen?
Welche Emotionen werden oder können beim User aufgerufen werden?
…
Wie wollen wir das Erreichen?
Welche Stilmittel/Methoden werden angewendet?
…
Anhand dieser Fragen haben wir Beispiele gesucht und uns angeschaut was diese bei uns auslösen und wie das erreicht wird. So konnten wir einige Stichwörter herausnehmen:
Was wollen wir beim User erreichen:
- Überraschen
- Neugierde
- Wut / Zorn
- Ekel / Abscheu
- Freude
- Trauer
- Angst /Schockieren
- Aufgeklärt / Akzeptieren
- Erinnern
- Irritation
Wie können wir das erreichen?:
- Transformation (Umwandlung in eine andere Form)
- Distanz (Anonymisierung, neutrale Haltung)
- Perspektivenwechsel (Aus einer anderen Sicht betrachten)
- Manipulation/Handlung (Physisches Einbeziehen des Users)
- Verfremdung (Dinge abändern, Inhalt weglassen, Erkennbarkeit verändern, etc)
- Informieren (Fakten, Zahle)
- Gegenüberstellung (Vergleich mit anderen Daten/Objekten/etc., Benutzer als Teil integrieren)
Shark Finning
Wir haben uns dazu entschlossen vertieft in das Thema Haifischerei wie auch Shark-Finning zu gehen. Diese Themen sind ebenfalls unter der Hauptkategorie Überfischung der Meere einzuordnen.
Was bedeutet Shark-Finning?
Shark-Finning (auch Hai-Finning oder kurz Finning) bezeichnet das Abtrennen der Finne (Rückenflosse) und anderer Flossen des Hais (englisch shark) und die anschließende Entsorgung des Tieres im Meer. Der Hai wird dafür normalerweise nicht getötet, er ist danach jedoch schwimmunfähig und sinkt zu Boden, wo er durch Ersticken verendet oder von anderen Fleischfressern gefressen wird. - Quelle Wikipedia
Hierzu ein paar Daten:
Fangart: Langleinenfischerei
Fangnormen: Es gibt keinerlei Fangnormen bezüglich: Grösse, Alter oder Haiart
Vorgang:
- Hai wird gefangen
- Flossen (Rücken- und Seitenflossen) werden abgetrennt
- Tier wird sterbend über Bord geworfen
Shark-Finning ist weltweit verbreitet und wird nicht oder nur spärlich überwacht
Anzahl: 100 Mio Haie / Jahr
Flossen: 4% des Körpergewichts (1% des Haies wird verwertet)
Fortpflanzung: Sehr langsame Fortpflanzung (Geschlechtsreife 25-30Jahre) Alle 2 Jahre wird fortgepflanzt
Tod: Die Tiere sterben qualvoll am Grund des Meeres (dieser Todeskampf kann über mehrere Tage andauern)
Fangbestimmungen
Ecuador:
Vollständiges Haiverbot 2004 - Sept 2004 Haials Beifang (plus Finning) erlaubt
Malaysia:
Haifischflossensuppe wurde 2007 von den Speisekarten entfernt
Malediven:
Verbot von Haifischen und Finnen in Touristengebieten, wird aber nicht verfolgt
Neuseeland:
Weisser Hai unter Schutz gestellt. Fang durch neuseeländische Schiffe verboten. Sharkfinning ist erlaubt sofern die Haie tot sind
USA:
Haifischen verboten -> gilt nur für Schiffe der USA
EU:
Haie dürfen nur noch ganz an Land gebracht werden (mit Flossen). Gilt für EU Gewässer und Schiffe unter EU-Flagge