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Armin_Befragung

Befragung/Recherche zum Thema Kommunikation mit Fremden

Gruppendiskussion mit MA Studierenden

Brainstorming am 15.3.2011 zum Thema Kommunikation mit Fremden: Fragen:
  • Was könnte passieren, wenn ich mit einem Fremden spreche?
  • Welche Rahmenbedingungen müssten gegeben sein?
  • Welche Bedürfnisse habe ich, die befriedigt werden könnten?
  • Warum tun wir es nicht und was könnte eine Motivation sein?

Befragung von Bekannten

Zeitraum 14.3. – 16.4.2011 Frage 1: „Was denkst Du warum kommunizieren wir nicht mehr mit Fremden?“ Frage 2: „Was denkst Du hilft Dir Dich mit Fremden zu unterhalten?“ Gesammelte Antworten zur Förderung und Hemmung der Kommunikation mit Fremden.

Kommunikations-Förderer

  • Gleiche Zeit, gleicher Ort
  • Sitzen/warten besser als gehen
  • Objekt/Kinder/Tiere als Kontaktförderer
  • Sommerzeit, gutes Wetter
  • Sich allein fühlen
  • Neugier (auf Mensch oder eine Sache)
  • Gute Stimmung, im Frieden mit mir selbst
  • Interesse an anderer Leute Meinung
  • Anderer sieht interessant aus
  • Ähnlichkeit entdeckt
  • Der andere erinnert mich an jem./etwas (zB Tasche) -> gemeinsame Erinnerung?
  • Aussergewöhnliche Situation
  • Ähnlicher Musikgeschmack (?)
  • Bedürfnisbefriedigung, braucht Information
  • Gutes Aussehen/Sexuell anziehend
  • Sympathisch
  • Ähnliche Hobbies
  • Suche Konkretes (zB Mitspieler in Band)
  • Humor
  • Freie Zeit, kein Stress
  • Wartesituation
  • Fremde Stadt
  •  Nationale Verbindung
  • Sich blöd anziehen/Provokation
  • Vorgestellt werden

Kommunikations-Hemmer

  • Beschäftigt – tunnel blick
  •  Schweizer Kultur
  •  Zu müde, um zu kommunizieren
  • Unappetitliches Aussehen des anderen
  •  Am lesen
  •  Am Musik hören
  •  Mit dem Handy beschäftigt
  •  Traurig, schlechte Laune/Stimmung
  •  Am Hausarbeiten machen
  • Fehlender Mut
  • Genügend Freunde im realen Leben
  • Kein Vertrauen zu Fremden, Erwartung
  • Keine Ähnlichkeit (Aussehen/Alter)
  • Schlechte Erfahrungen mit Fremden
  • Risiko für negative Erfahrung zu gross
  • Angst falschen Eindruck zu erwecken
  • Andere schauen nicht so aus, als wollten Sie reden
  •  Zeit zu kurz, lohnt sich nicht
  • Desinteresse/Passivität
  • Informationsüberfluss
  • Angst in der Öffentlichkeit aufzufallen / im Zentrum zu stehen
  • Angst vor Konflikten
  • Angst vor Ablehnung
  • Angst vor Intimität
  • Angst vor physischer Bedrohung
  • Unwohlsein in neuen, ungewissen Situationen
  • Geringes Selbstbewusstsein
  • Schweizer Zurückhaltung

Einteilung in Kategorien der Kommunikations-Förderer/Hemmer

  • Gleiche Zeit / gleicher Ort
  • Objekt als Förderer
  • Stimmung
  • Aussehen/Erscheinung
  • Informationsüberfluss / Informationsbedürfnis
  • Neugier
  • Erwartung/Vertrauen
  • Ähnlichkeit
  • Aussergewöhnliche Situation / Störungen
  • Provokation

Internet-Recherche zum Thema „Warum kommunizieren wir nicht mit Fremden“

Warum unterhalten Menschen sich kaum mit Fremden? -In irgendeiner Schlange, im Wartezimmer, im Zug? Frage wurde im Internet gestellt und enthält ungezwungene, spontane und interpretierbare Antworten. http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20090304203216AAzAKLE (Stand 10. Mai 2011) Einige Antworten: „Ist halt so! mich würde es nerven wenn zB auf ner Zugfahrt mich irgendwer zuquatscht..“ „Übers Wetter unterhält man sich ja schon ab und zu mit Fremden, aber dieses oberflächliche eigendlich sinnlose Gelaber ist halt nicht jedermanns Sache. Um neue Erfahrungen zu sammeln muss man schon etwas mehr von sich preisgeben, und das macht man bei Fremden nicht, weil man nie weiß woran man ist. Könnte gut sein das man es hinterher bereut.“   „Mir ist halt nicht immer nach einem Gespräch. Manchmal brauche ich einfach meine Ruhe.“ „Wenn man sich nie mit fremden Leuten unterhält, wie kann man im Leben überhaupt jemanden kennen lernen ?Selbst wenn man zur Uni geht oder nach einem Job sucht, trifft man doch als allererstes auf FREMDE Leute. Leute die meinen "ich hab kein bock auf Fremde", sollten dann erst gar nicht das Haus verlassen und auf die Straße gehen!“   „Schon krass, da gibt’s nen Typen, den seh ich immer mal wieder aum Bahnsteig...keine Ahnung was der macht...so direkt will ich’s auch nicht wissen...aber neugierig bin ich schon...aber zum anquatschen reicht’s nicht...irgendwie“ „Für mich ist es außerordentlich interessant, neue Menschen mit ihrer Geschichte kennen zu lernen. Ich spreche gern Menschen an und schaue, ob es eine Reaktion gibt. Falls nicht, ziehe ich mich diskret zurück.“ „Man muss den 1. Schritt machen,dann geht es oft ganz super. Ich pflege solche Dialoge regelmäßig u. unterhalte mich mit Touristen genauso gut wie mit Einheimischen. Ältere Leute sind sehr dankbar . Humor kommt auch nicht zu kurz. Überdies erfährt man viel über die Gegend.“ „Dieses "Phänomen " ist mir auch schon aufgefallen - vor allem in Deutschland!! In südlicheren Ländern scheinen die Leute -wenn auch oberflächlich - offener und somit small talk bereiter zu sein!!“ „Ältere Damen setzten sich im Bus nebeneinander und reden über Gott und die Welt ( obwohl sie sich nicht richtig kennen). Bei uns ( jüngeren Leuten) wurde das vielleicht anders anerzogen... Ich traue mich nicht mit Fremden zu sprechen (/sie anzusprechen) Aber jetzt wo ich genauer drüber nachdenke ist es schon schwachsinning. Also, ich denke es liegt daran, dass unsere Eltern uns das so beigebracht haben... 'Sprich nicht mit fremden Leuten' 'Lass dich bloß nicht anquatschen' 'Ignorier sie und geh weiter' Ein Satz hat sich besonders einegeprägt : ' Nie mit ihnen reden, auch wenn er dir Schokolade anbietet- es könnte gefährlich sein. So viele sind wegen solchen Fremden gestorben' Oder vielleicht einfach, weil unsere Welt nicht mehr so sicher ist..“   „Ist nun mal anstrengend, sich auf einen Fremden einzulassen.“   „Zug bin ich im vergangenen Jahr einmal gefahren - frühmorgens - viele nutzen die Zugfahrt für ein Nickerchen oder um die Zeitung zu lesen oder arbeiten mit dem Laptop. Irgendeine Bereitschaft, sich auf ein zwangloses Gespräch einzulassen, war nicht erkennbar. Ich habe es deshalb auch nicht gesucht.“   „Wird wohl auch an der Mentalität liegen und Misstrauen gegenüber anderen. Ich habe festgestellt, dass es oft im Ausland anders ist, da sind die Menschen gesprächiger und da findet man schneller Anschluss wie hier in der Schweiz.“   „Ich persönlich habe damit kein Problem. Eine lustige Bemerkung lockert oft die Stimmung auf. Manche warten offensichtlich auf so ein Signal und können plötzlich locker vom Hocker drauf losplaudern. Ist doch besser, als wenn jeder stur vor sich hin schaut.“   „Also ganz ehrlich, ich habe keinen Bedarf daran mit irgendjemandem zu reden, nur weil ich belanglosen Müll verzapfen will. Das ist mir zu platt, dann rede ich lieber nicht mit den Leuten, ist auch angenehmer, dann kann man seinen eigenen Gedanken nachhängen... Und übrigens: Die gesamte Krankengeschichte möchte ich eigentlich auch nicht von jedem hören, denn es interessiert auch keinen, was ich für eine Krankheitsgeschichte habe.“   „Ich spreche an sich in aller Regel nur mit fremden Menschen, wenn ich etwas wissen möchte oder sie mich nach etwas fragen. Ansonsten es dies ziemlich anstrengend. Menschen reden halt lieber mit Leuten, die ihnen vertraut sind!“   „Ein Fremder ist ein Freund den man noch nicht getroffen hat. In dem Moment wo ein Fremder angesprochen wird ist er kein Fremder mehr.“   „Es kommt darauf an in welchem Land du dich befindest. Ich komme aus einem anderen Kulturkreis und es ist überhaupt kein Problem dich mit irgendjemand im Bus oder Zug zu unterhalten, Essen teilen und über alles reden, es ist wunderschön, offen… Es bringt uns Menschen zusammen, macht das Herz warm. Wenn dir solches Verhalten fehlt, fang an die Menschen anzusprechen – ich mache es auch, lächle sie an, nicke kurz und sie können darauf antworten oder auch nicht. In jedem Fall verändert dies die Atmosphäre im Raum, wird freundlicher, leichter… Die Menschen kriegen manchmal die Kurve nicht und es braucht manchmal/oft so wenig dass wir uns zueinander öffnen…“  

Ergebnisse der Befragung / Recherche

Privatsphäre ist den Befragten wichtig (zuviel Information, Verfolgung), es muss sichergestellt werden, dass man selber entscheiden kann, wer welche Info sieht Es braucht eine Methode um Information, Wissen, Emotion zu kategorisieren Es könnte eine Gruppendynamik entstehen (pos./neg) Es interessieren vor allemzu einem selber  ähnliche Menschen Es wäre interessant eigene Vorteile daraus zu haben (neuen Job finden) Es könnte eine Möglichkeit sein Vorurteile abzuschaffen Es könnte eine Möglichkeit sein ein gefühlvolleres angenehmeres, emotionaleres Umfeld zu schaffen Als mögliche technische Umsetzungen wurden genannt:
  • Armband
  • Etwas nicht elektronisches
  • Telefon
  • Muster ( als Erkennungszeichen, Link)
Stimulation eines direkten Kontaktes (angesprochen zu werden) sollte vermieden werden Ängste vor der Ungewissheit was genau passieren wird bei einem Kontakt mit Fremden. D.h. nichts wissen über jemanden macht prinzipiell misstrauisch. Einstieg spielerischer, lustvoll gestalten Konsequenzen eines direkten Gesprächs sollten vermieden werden. -> Einstiegshürde Möglichkeiten (Trigger) bieten für einen Kontakt Aus der Befragung zu Kommunikations-Hemmer und Förderern
  • Schrittweises Entdecken, um die Angst vor Ungewissheit, Intimität auszuschliessen
  • Spielerische Partizipation mit eigener Entscheidungsfreiheit wie weit jemand gehen möchte
  • Ausblendung der Eindrucksbildung (Vorurteile)
  • Bestehende Neugier auf andere nutzen