Constacutter – ein einschneidendes Erlebnis
Hier suchten wir ein Geräusch, das zur Tätigkeit des Schneidens passte und diese auf eine Art auch wiedergab. Gleichzeitig musste es aber auch klar von dem "echten" Geräusch, das beim Schneiden entsteht, klar unterscheiden.
Wir begannen mit dem Knacken von Gemüse, da wir dachten, dies würde unsere Kriterien erfüllen.
Das Geräusch hatte aber einige entscheidende Nachteile: Es war unpräzise, als Loop unangenehm und in gewisser Weise auch eher unappetitlich.
Wir versuchten es danach mit metallische Geräuschen, zum Beispiel einem Nussknacker im "Leerlauf":
Auch wenn das metallische Geräusch dem Material des Messers entsprach, so war es eher unangenehm und hatte mit der Tätigkeit des Schneidens nichts mehr zu tun. Wir bewegten uns nun von Tönen die der Realität entsprachen weg und überlegten uns ob vielleicht das "weiche" Knacken von Fingern passend wäre:
Abgesehen von den unangenehmen Assoziationen, fanden wir das hohl ploppende Geräusch ganz passend. Wir entschieden uns danach für das ähnliche "klopp" das beim Schliessen einer Holzkiste entstand:
Die grössten Schwierigkeiten bereitete uns der Rhythmus sowie das Klangempfinden beim erstellen der Tonabfolge. Wie schnell beziehungsweise wie langsam der Rhythmus spielen sollte und ob eine Veränderung der Tonhöhe stattfinden sollte oder nicht. Zudem wäre die filmische Darstellung vom ungleichmässigen Rüsten besser gewesen um die Unterschiede darzustellen. Dann hätte wir die rhythmische Veränderung besser aufzeigen können.
Kühlschrank – Fühle die Kühle
Für den Kühlschrank schwebte uns ein windiges und gleichmässiges Geräusch vor, ähnlich dem eines Polarwindes. Für die ersten Experimente benutzten wir ein eine Glasflasche die wir mit Pusten zu einem windigen Pfeifen brachten.
Das entstandene Geräusch empfanden wir aber als eher unangenehm und so kalt, dass es besser zu einem Gefrierfach gepasst hätte. Ausserdem war es auch nicht geeignet um "genaue" Angaben zu machen, sondern eher ein Stimmungsmittel.
Anschliessend versuchten wir es mit dem Klang eines Weinglases, das mit angefeuchtetem Finger in Schwingung versetzt wurde.
Der entstandene Laut war aber zu "fein" und hoch, zudem war ein leichtes Quietschen beim produzieren des Tones nicht zu verhindern. Das Geräusch passte nicht zum Objekt Kühlschrank und schied darum aus.
Wir gingen zurück zur Flasche und pusteten darüber wie bei einer Panflöte. Den produzierten Ton empfanden wir schliesslich als passend da er etwas rundes, volles und schweres an sich hatte.
In einem ersten Versuch veränderten wir die Tonhöhe digital. Das Verzerren des Klanges machte ihn aber ein bisschen synthetisch und sehr technisch. Das stufenlose Variieren war für die Interaktion hilfreich, akustisch verlor das Ganze aber an Attraktivität.
Wir entschieden uns, eine zweite Version zu kreieren und nahmen den Klang diesmal mit verschiedenen Füllständen und entsprechend unterschiedlichen Tonhöhen auf. So mussten wir die einzelnen Töne nicht mehr verändern, sondern sie - dem Bild entsprechend - miteinander mischen (siehe finales Video). Die entstandene Tonabfolge finden wir ansprechender ist aber es schwieriger zu erkennen wo genau das Produkt eingeordnet werden soll. Es entsteht eher der Eindruck, dass jedes Fach seinen eigenen Klang hat, welches davon aber das "richtige" ist (jenes das am höchsten klingt), ist für den uneingeweihten Benutzer schwierig zu erkennen.
Harmonie in Mund und Ohr
Die Klangabfolgen sollten weich, angenehm und harmonisch sein und das sinnliche Wahrnehmen von Gewürzen unterstützten. Zuerst wollten wir Töne kreieren, welche an verschiedene Kulturen erinnern. Zum Beispiel bei der sollten bei Basilikum oder Oregano in Italien zu findende Geräusche erklingen. Die Idee berief sich aber stark auf Klischees was wir nicht wollten. Zudem waren viele Gewürze nicht nur einer sondern mehreren Kulturen zuzuordnen, was Schwierigkeiten bei der Umsetzung und Unklarheiten bei der Anwendung bedeutet hätte.
Wir entschieden deshalb, dass jedes Gewürz einen einfachen, melodielosen Klang erhalten sollte , der und dessen Geschmacksnote als musikalische Note wiedergab. Schliesslich ging es ja nicht um die Herkunft oder den Geschmack einzelner Gewürze, sondern vielmehr um das Zusammenspiel von mehrerer Aromen.
Mit einem Klangspiel haben wir dann ein Instrument gefunden das, sich Kreieren angenehmer, sinnlicher und "verträumter" Klänge eignete. Das lange Ausklingen vereinfachte das Erkennen von Harmonien und entsprach in gewisser Hinsicht der Wahrnehmung von Geschmäckern - es war anfangs sehr intensiv und verebbte dann langsam. Weil die Klänge so gut zusammenspielten hatten wir dann erstaunlich grosse Mühe, auch disharmonische Kombinationen zu kreieren. Bei den Aufnahmen machten wir viele Versuche zur die Härte und Heftigkeit des Anschlages, da wir den - im Klangspiel eingebauten - Holzklöppel als zu hart empfanden. Die Lösung war schliesslich ein, in Küchenpapier eingewickelter, Löffel.