22. January 2013
Der erste Prototyp, den ich bereits im Konzept vorstelle, funktionierte vom Mechanismus her bereits hervorragend. Für den zweiten Prototypen habe ich mich dennoch auf eine Optimierung des Mechanismus fokussiert, habe dabei aber auch weitere Aspekte, wie Design, Tragekomfort und Materialität mit hinein genommen. Ich habe mich entschieden, den zweiten Prototypen aus Plexiglas schneiden zu lassen, da das Material robust ist, sich biegen lässt und weil ich dachte, dass es wenig Reibung erzeugen würde. Später musste ich allerdings feststellen, dass Plexiglas auf Plexiglas nicht besonders gut rutscht. Das Schnittmuster habe ich in Rhino erstellt, wo ich mit wenigen Mausklicks gleich eine 3D-Version meines Prototypen betrachten konnte. Für eine bessere Veranschaulichung habe ich das Modell in Cinema 4D gerendert. Auf den folgenden Bilder möchte ich das Prinzip erklären: - Das erste Bild zeigt den Schlitten. Dieser wird von Gummiseilen nach vorne gezogen und schiesst das TicTac nach vorne. Die Schusskraft kann verstellt werden, indem man das Gummiseil (über eine Umlenkung vorne) an den herausstehenden Halterungen an der Aussenseite befestigt. - Die Arretierung im zweiten und dritten Bild sorgt dafür, dass der Schlitten hinten gehalten werden kann. Sie wird durch ein Gummiseil nach unten gedrückt, welches hier nicht sichtbar ist. - Auf dem vierten Bild ist schliesslich der Abzug. Dieser sorgt dafür, dass die Arretierung nach oben gedrückt wird und somit den Schlitten loslässt. Dafür muss der Abzug eine Bewegung nach vorne machen. Durch ein Seil, welches zwischen dem Abzug und einem Finger des Benützers befestigt ist, kann durch eine kleine Bewegung das TicTac geschossen werden. Am besten kann man dies auf den Fotos des Endresultats (ganz unten) sehen. Doch zuerst musste der TICTACINATOR zusammengebaut werden. Mit dem, in der Werkstatt verfügbaren, Lasercutter wurde das Plexiglas relativ zuverlässig zugeschnitten: Das Zusammenbauen erwies sich dann als ein grösseres Problem. Zum einen musste ich feststellen, dass 4 Schrauben meinen Prototypen nicht zusammenhalten würden, zum anderen merkte ich schnell, dass alle verwendeten Materialien problematisch waren. Als erstes musste ich die im ersten Prototypen verwendeten Gummis durch robustere und längere Gummiseile ersetzen. Die Nylon-Schnur stelle sich ebenfalls als zu brüchig heraus; Die scharfen Kanten des Plexiglases strapazierten diese zu sehr. Ich habe im nächsten Schritt also die Kanten, wo dies möglich war, rund geschliffen. Auch alle Flächen habe ich geschliffen, da, wie bereits am Anfang erwähnt, die Reibung zwischen dem Plexiglas selbst zu hoch war. Bis auf eine Stelle, habe ich die Plexiglasscheiben zusammengeleimt. Die daraus resultierenden zwei Teile werden mit einer Schnur zusammengehalten. Dies ergab mehr Robustheit, erlaubt es aber dennoch, das Gehäuse zu öffnen, sollte zum Beispiel ein Gummiseil reissen. Für eine ergonomische Grundfläche habe ich das Plexiglas mit einem Heissluftfön weich gemacht und in die richtige Form gebracht. Mit Schleifpapier behandelt sieht der TICTACINATOR noch besser aus, da die Leimspuren verborgen bleiben. Das Endresultat sieht schliesslich so aus: Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich noch folgende Verbesserungen eingebaut: - Lederband für noch mehr Tragekomfort - Feinschliffe für mehr Schusskraft und Präzision - dual wield - Zwei TICTACINATORs für noch mehr Freshness - Magazin mit automatischem Lademechanismus