20. January 2013
Meine Idee aus dem ersten Konzept habe ich so erweitert, dass ich die Body Extension unter das Thema «Einkaufen» stellte. Ich überlegte mir, was beim Einkaufen häufig benötigt wird und wie ich diese Funktionen auf den Arm übertragen kann. Diese Funktionen umfassten eine Papierrolle für eine Einkaufsliste, die man einspannen kann, einen Bleistifthalter, zwei Fächer für Kleinmünz (z.B. für den Einkaufswagen) oder andere Utensilien, einen Kreditkartenhalter, Haken zum Anhängen von Taschen und Karabinerhaken für Dinge, die auf keinen Fall verloren gehen dürfen, wie z.B. der Schlüsselbund.
Ansicht von oben
Ansicht von unten
3D-Scan des Arms
Um das Modell auf meinen Arm anpassen zu können, musste ich ihn zuerst einscannen. Dafür gab es zwei Möglichkeiten: mit der
ReconstructMe-Software, die mithilfe der Kinect arbeitet oder mit
123D Catch von Autodesk, das für iOS kostenlos verfügbar ist.
Ich probierte beide Möglichkeiten aus. Beim Scan eines Kopfes oder des Gesichts funktioniert 123D Catch sehr gut. Aber als ich den Arm einscannen wollte, hatte dies überhaupt nicht funktioniert. Meine Vermutung ist, dass dies daran liegt, dass ein Arm sehr wenig Anhaltspunkte bzw. Ecken und Kanten hat.
Der Scan mit ReconstructMe funktionierte ziemlich gut. Die einzige Schwierigkeit war, dass man sich sehr langsam bewegen musste. Ich setzte mich für den Rundum-Scan auf einen Bürostuhl und platzierte den Arm möglichst in der Drehachse des Stuhles.
Modelling
Ich modellierte die Body Extension in Rhino. Die Schwierigkeiten dabei waren, dass die Grundform immer geschlossen blieb, damit ich verschiedene Teile wegboolen konnte. Es war toll, viele neue Funktionen kennenzulernen und dass ich das Modellieren von komplexeren Formen üben konnte.
123D Make
Mit der Software
123D Make von Autodesk lassen sich 3D-Objekte in eine Schnittvorlage z.B. für den Lasercutter vorbereiten. Das Programm hat aber einige Tücken, mit welchen ich im Verlauf meiner Arbeit konfrontiert wurde. So hat es z.B. mehr Mühe mit .obj-Dateien als mit .stl-Dateien.
Damit ich überprüfen konnte, ob die Grösse stimmte und das Modell auf den Arm passt, schnitt ich eine einfache Form aus festem Papier aus:
Beim Zusammenbauen merkte ich bereits, dass 123D Make Mühe damit hat, wenn die Form noch ausgeboolte Einbuchtungen, Löcher oder Schlitze enthält. Es wird ein Fehler ausgegeben:
Multiple Notches. Das bedeutet, dass gewisse Kerben nicht ineinander geschoben werden können, weil sie sich innerhalb der Form befinden und dabei anderes Material im Weg ist.
Multiple Notches Error: Die Teile lassen sich nicht geplant einfach so ineinanderstecken
Ebenso bemerkte ich, dass die Position auf dem Arm nicht optimal war, denn wenn die Oberseite des Modells nach oben stand, schaute die Handinnenfläche nach unten. Viel natürlich wäre jedoch, wenn die Handinnenfläche nach innen (beim rechten Arm nach links) zeigt. So musste ich einfach den Boolean des Arms um 90° rotieren. Was ich auch bemerkte, war, dass sich nur der vordere Teil des Armes bewegt und der hintere stillsteht. So wusste ich, dass ich für den hinteren Teil des Modells wohl noch ein bisschen Platz freihalten sollte, damit man den Arm gut bewegen kann.
Als ich dann das angepasste Modell in 123D Make für den Laserprint vorbereiten wollte, bemerkte ich in Absprache mit Florian, dass es wohl zu viele filigrane Teile enthält, sodass es sich sehr schwer mit dem Lasercutter umsetzen lässt.
So hätte der Einkaufsarm-Prototyp ausgesehen. Filigrane Formen gehen verloren.
Deshalb entschied ich mich, das Konzept nochmals zu überdenken und zu reduzieren. Der weitere Verlauf der Arbeit ist unter
05 ’tishoo - Taschentuchspender zu finden.