Context (Lightosphere)
Context research
Primär war das Ziel, eine Lichtsteuerung für einen Club zu gestalten, welche nicht lokal gebunden ist.
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Härterei
Somit stürzten wir uns eines Abends in's zürcher Nachtleben um den Club "Härterei" mit ihren Besuchern mal genau zu analysieren.
Hemmungslose, freie vom alltäglichen Stess, amüsierte und gut gelaunte Menschen wurden von uns als Zielpublikum definiert, deshalb verbrachten wir einen Freitag Abend in der Härterei, um unsere schnell inszenierte Installation, einen Hellraumprojektor, mit etlichen ausgelaserten Figuren, Schriftzüge und Edding Stifte, zu testen und die Menschenströme zu observieren.
Die Szene
Den Hellraum Projektor wurde direkt neben dem DJ-Pult platziert und projizierte sein Bild an die Wand.
Erstaunlich stark wurde der Raum durch den Projektor erleuchtet, so dass wir für unsere Installation ziemlich kämpfen musste. Zudem war die Meinung des Organisators, dass ein bewegtes Bild nicht mit einer tanzenden Menge harmoniert und zum Blickfang des zahlenden Publikums wird.
Schlussendlich durften wir die Installation für knapp zwei Stunden laufen lassen.
Hellraumprojektor
Für dieses Artefakt haben wir uns deshalb entschieden, denn auf der Folie war danach der ganze Ablauf des Abends durch Zeichnungen festgehalten worden.
Fazit
Scheu war die Menge zu Beginn, denn das Gefühl, völlig ramponiert und exponiert vor einer grösseren Gruppe zu stehen, behagte nur den wirklich Extrovertierten und gut Angetrunken.
Die Masse versammelte sich souverän in einem Sicherheitsabstand von ca. 5m um den Hellraumprojektor herum und schauten, falls jemand den Mut aufbringen konnte und damit interagierte, mit scheuem Blick zu der Person. Jedoch nur kurze Zeit, der Aspekt der Faszination war schnell verloren.
Deutlich ersichtlich war die verstreichende Zeit, denn je mehr Alkohol konsumiert wurde, desto vulgärer waren die Sprüche wie auch animierten ausgelaserten Figuren. Einige extrovertierten Personen genossen es in vollen Zügen, die Bühne für sich in Anspruch zu nehmen und erstaunlicherweise brachten sie teils fast den ganzen Club zum Tanzen. Wieso sollte diese Person nicht noch das Licht steuern können und die Personen durch seine Bewegungen zum Tanz auffordern?
Klar sichtbar wurde, eine Installation muss den Betrachter abholen, sprich, in einem gefüllten Raum muss sie entweder völlig ramponiert positioniert oder animiert sein. Bewegte Bilder ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich und locken zur Interaktion.
Menschenströme
Deutlich wurde, dass die Besucher zuerst die Bar, wie auch die Toilette aufsuchten, bevor sie sich, wenn überhaupt, zur Tanzfläche oder zur Lounge begaben.
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Lichteinfluss durch Bewegung
Installation
Anhand von zwei DMX Steuerpulte wurden je eine LED Lichtröhre angesteuert, welche individuell jedes RGB anzeigen konnten. Vorne, so wohl auch rechts von der interagierenden Person wurden die Röhren aufgestellt und diese reagierten auf die Bewegungen der im Zentrum stehenden Person.
Ziel
Im Vorherein wurden Fragen aufgestellt, welche mit der interagierten Person währen dem Testen evaluiert wurden.
- Welche Aktion der interagierenden Person löst beim personifiziertem Licht was aus?
- Wie reagiert das Licht auf die Person?
- Welche differenzierten Feedbacks erhält die Person auf ihre Interaktion?
- Sind intuitive Feedbacks leichter zu verstehen?
- Aus was ziehen wir einen didaktischen, informativen Mehrwert?
Fazit
Eine Lichtsteuerung sollte individuell auf eine Person angepasst werden, denn intuitiv sind die drei Hauptparameter (Farbton, Helligkeit, Sättigung) bei den verschiedenen Person nicht auf die selben Gesten gelegt worden.
Klar wurde, dass sich bücken, sich klein machen, nicht auffallen, dies nicht die Helligkeit, sondern die Dunkelheit wiederspiegelt und dementsprechend beim Aufbäumen, sich exponieren, sich auch das Licht auf die Person richtet.
Um die Farbe auszuwählen wurden meist die Hände gebraucht, die sich im Raum, oft direkt vor dem Körper, bewegen.
Unpraktisch war die Interaktion mit den Füssen, zumindest, wenn sie gehoben werden sollten, um Einfluss auf die Szenerie zu nehmen. Rein mit den Füssen am Boden etwas generieren, stellte keine weitere physische Probleme dar.
Grundsätlich wurde festgestellt, dass die Interaktion mit dem ganzen Körper, Vorwärts-, bzw. Seitwärtsbewegungen oder mehrere Schritte in alle Richtungen oft gewünscht wurde. Somit könnte man subtile Lichtveränderungen über minimale Gesten, wie das Umdrehen der Hand, herunterbrechen und sehr präzise Beeinflussen.
Doch rein eine Lichtatmosphäre, eine eigene Aura im Raum zu erschaffen reicht uns nicht.
Erwünscht ist was figuratives, Formen, welche die Betrachter konstruieren und mit denen sie wortlos interagieren und eventuell kommunizieren können.
Figurative Formen müssten anhand eines Projektors projiziert werden, jedoch ist dies eher problematisch, denn durch die Atmosphäre schaffenden Lichteinflüsse wird das Beamerbild, falls es nicht ein gigantisch Lichtstarker Beamer ist, völlig überblendet.
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Nach der
Zwischenpräsentation, hier ein paar Screenshots und das PDF davon
PDF der Präsentation
Schmerzlich mussten wir feststellen, dass unsere Feld der non-verbalen Lernstörung für unser Zeitfenster einen zu gigantischen Rahmen aufweist, so dass unsere Bachelorarbeit mit der Research und Gesprächen mit Psychologen, Physioterapeuten, speziell mit der ETH und natürlich mit den Patienten wahrscheinlich enden würde.
Somit war der Weg für uns gewiesen worden und der Fokus lag nun in der explorativen Arbeit mit Licht in einem geschlossenen Raum, bei welchem das Licht durch eine Softbox gestreut auf die Sehnerven des Betrachters treffen.
Interaktionen müssen definiert werden, welche von der Kinect Kamera ausgelesen werden können, deshalb wurde eine Map mit etlichen
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Bewegungsabläufe
fotografisch wie auch digital, wie es die Kinect liest, erstellt. Somit haben wir uns eine Grundübersicht über die Interaktionsmöglichkeiten geschaffen, mit welchen wir arbeiten können.
Um diese Map zu erstellen, haben wir mehrere Testpersonen eingeladen, die aufgefordert wurden, sich unter anderem nach vorgegebenen Adjektiven zu Bewegen. Anhand verbal erzeugte Stimmungen mussten sie die Personen bewusst bewegen. Fast relevanter waren die unbewussten Bewegungen, Gesten, als sie auf eine unvorbereitete Frage antworten, erschreckt oder irgend etwas fangen mussten. Kurz darauf wurde die Map in aktive / bewusste, wie auch passive / unbewusste Interaktionen, Gesten unterteilt. Schnell kristallisierte sich heraus, das verschiedene Modis erstellt werden müssten, die einen Besucher für einen kurzen Zeitraum fesseln und dann zum nächsten springen, so dass der Besucher von der passiven in die aktive, und umgekehrt, Rolle wechseln muss.
Klar ersichtlich wurde, dass fast jedes Individuum andere Ansprüche an einen weissen, cleanen, mit Licht bespielbaren Raum haben und ihn jeder anders erleben möchte. Diesen Anforderungen gerecht zu werden erweist sich als komplexer als angenommen. Dazu kommt, dass die Freude sehr oft geteilt werden will, das heisst, zwei Besucher sollten den Raum durch ihre Bewegungen definieren, färben, spielen, kontrollieren, erzeugen, zerstören... können.
Theoretisch möglich, praktisch in dieser Zeit teils unrealistisch.